Wärmepumpen-Bilanz über 20 Jahre: So schneidet sie im Vergleich mit Öl und Gas ab
Niklas Fittkow • 10. Januar 2024
Das Gebäudeenergiegesetz (besser bekannt als "Heizungsgesetz") ist in Kraft getreten, es winken hohe Förderungen für Wärmepumpen. Doch wo fällt die Kostenbilanz tatsächlich besser aus - fossile Systeme oder Wärmepumpe? So fällt der Kosten-Check über 20 Jahre aus.
Welche Motivation steht hinter dem Gedanken, sich jetzt noch schnell eine Gas- oder Ölheizung anzuschaffen anstelle eines zukunftssicheren regenerativen Systems? Ist es der deutlich höhere Anschaffungspreis einer Wärmepumpe oder ist es vielleicht die Hoffnung, dass Gas oder Öl doch wieder günstiger werden? Könnte es auch die Angst vor dem “Unbekannten” sein – mit einem Gaskessel ist man schließlich schon 30 Jahre gut gefahren? Oder schlägt trotz der Unsicherheiten schon bald die Stunde der Wärmepumpenheizung?
All diese Fragen können wir hier nicht beantworten. Aber wir können Zahlen sprechen lassen. In unserem Heizungs-Vergleich rechnen wir beispielhaft nach, welches der Systeme auf 20 Jahre betrachtet die beste Option ist - unser Kosten-Check mit Beispiel-Charakter:
Kostenbilanz von Ölheizung
Rund 5,4 Millionen Ölheizungen gibt es laut dem Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks in Deutschland. Deren Anzahl habe 2022 sogar leicht zugenommen. Liegt das daran, dass die Ölheizung insgesamt besonders günstig ist? Wir machen den Kosten-Check zur Ölheizung!
Beispielrechnung Ölheizung
In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus soll eine neue Ölbrennwertheizung eingebaut werden. Es wird zusätzlich zum Kessel ein Warmwasserspeicher benötigt und der Schornstein muss für die Brennwerttechnik saniert werden. Insgesamt ist mit Kosten zwischen etwa 6.000 und 18.000 Euro zu rechnen. Wir gehen im Beispiel von 12.000 Euro Anschaffungskosten aus.
Mit dem sparsameren Brennwertkessel liegt der jährliche Ölverbrauch bei rund 1.700 Litern pro Jahr. Das entspricht etwa einem Energieverbrauch von 17.000 kWh. Im April 2023 kosten laut easyoil.com 100 Liter Heizöl rund 95 Euro. Die jährlichen Kosten für Heizöl liegen also bei etwa 1.615 Euro. Dass der Ölpreis ständig schwankt, wird in diesem Beispiel nicht berücksichtigt. Hinzu kommen Stromkosten für den Betriebsstrom, mit dessen Hilfe die Umwälzpumpe betrieben wird. Diese betragen etwa 60 Euro im Jahr.
Für eine Ölheizung ergeben sich folgende Kosten pro Jahr:
0 Euro Förderung
+ 1.615 Euro jährliche Kosten für Heizöl
+ 60 Euro jährliche Stromkosten
+ 200 Euro jährliche Wartungskosten
+ 60 Euro jährliche Kosten für Schornsteinfeger
+ ca. 137 Euro jährliche Kosten für CO₂-Steuer
= 2.027 Euro Gesamtkosten der Ölheizung pro Jahr
Laufende Kosten der Ölheizung über 20 Jahre: 2.072 Euro jährliche Kosten x 20 Jahre = 41.440 Euro
Gesamtkosten der Ölheizung nach 20 Jahren:
12.000 Euro Anschaffungskosten + 41.440 Euro laufende Kosten = 53.440 Euro Gesamtkosten
Die realen Kosten über 20 Jahre werden allerdings sehr wahrscheinlich höher liegen als dieses Ergebnis. Zum einen steigt der CO₂-Preis bis 2026 kontinuierlich auf 55 bis 65 Euro pro Tonne CO₂. Im Jahr 2023 liegt der Preis bei lediglich 30 Euro pro Tonne. Weiterhin ist nicht garantiert, dass der Ölpreis auf dem relativ niedrigen Niveau aus dem Frühjahr 2023 bleiben wird.
Hinweis: Laut dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) dürfen Heizungen ab 2045 nicht mehr mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Spätestens dann ist also Ende für diese Ölheizung. Dass dann wieder ein neues - regenerativ betriebenes - Heizungssystem angeschafft werden muss, sollte also bei der Kostenplanung beachtet werden!
Kostenbilanz von Gasheizung
Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) heizt etwa die Hälfte der deutschen Haushalte im Altbau mit Gas. Die Gasheizung ist also äußerst beliebt. Ist es also ein sentimentaler Grund, wenn Hausbesitzer sich jetzt “noch schnell” mit einer neuen Gasheizung ausstatten wollen? Oder ist die Gasheizung auf lange Sicht besonders rentabel? Unser Kosten-Check für die Gasheizung wird es zeigen!
Beispielrechnung Gasheizung
In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit 120 Quadratmetern soll eine neue Gasbrennwertheizung mit Kessel eingebaut werden. Ebenso wie bei der Ölbrennwertheizung muss der Schornstein saniert werden. Ein Warmwasserspeicher wird ebenfalls benötigt. Inklusive Installation und Wasserspeicher kostet die neue Gasbrennwertheizung etwa 11.000 Euro.
Der Gasbrennwertkessel ist vergleichsweise sparsam. Es werden etwa 19.000 kWh Gas pro Jahr benötigt. Stand April 2023 kostet eine Kilowattstunde Gas etwa 11 Cent. Es entstehen also jährliche Gaskosten von 2.090 Euro. In diesem Beispiel wird weder der gedeckelte Preis im Zuge der Gaspreisbremse bis April 2024 (12 Cent/kWh) berücksichtigt noch die Möglichkeit, dass der Gaspreis extrem nach oben abweicht, wie es 2022 der Fall war.
Für ein Jahr ergeben sich die Kosten für eine Gasheizung also wie folgt:
0 Euro Förderung
+ 2.090 Euro jährliche Gaskosten
+ 60 Euro jährliche Stromkosten
+ 200 Euro jährliche Wartung
+ 60 Euro jährliche Kosten für Schornsteinfeger
+ ca. 104 Euro jährliche Kosten für CO₂-Steuer
= 2.514 Euro Gesamtkosten der Gasheizung pro Jahr
Laufende Kosten der Gasheizung über 20 Jahre: 2.514 Euro jährliche Kosten x 20 Jahre = 50.280 Euro
Gesamtkosten der Gasheizung nach 20 Jahren:
11.000 Euro Anschaffungskosten + 50.280 Euro laufende Kosten = 61.280 Euro
Auch bei der Gasheizung ist zu berücksichtigen, dass die CO₂-Abgabe in den kommenden Jahren noch einmal deutlich steigen wird, sodass die genannten Kosten in jedem Fall als zu niedrig zu betrachten sind. Und auch hier ist ab 2045 Schluss mit dem Heizungssystem.
Kostenbilanz von Wärmepumpenheizung
Im Wohnungsneubau macht die Wärmepumpe mehr als die Hälfte der Heizungssysteme aus, so der BDEW. Sie ist also bei neuen Gebäuden schon beinahe als Standard zu betrachten. Im Wohnungsbestand macht der Anteil der Wärmepumpen hingegen nur knapp drei Prozent aus. Der Absatz an Wärmepumpen war laut dem Bundesverband Wärmepumpe (BWP) 2022 um mehr als 50 Prozent gestiegen.
Da Wärmepumpen zu den regenerativen Heizungssystemen zählen, gibt es auf Kauf und Einbau in Altbauten eine hohe staatliche Förderung. Diese ist noch höher, wenn eine Wärmepumpe eine alte, fossil betriebene Heizung ersetzt. In unserem Artikel geben wir einen Überblick zu den Förderungen im Rahmen des Heizungsgesetzes. Beim Austausch deiner bisherigen Heizung gegen eine Wärmepumpe beraten dich Fachbetriebe umfangreich und finden gemeinsam mit dir die passende Lösung für deine Immobilie - hier findest du Fachbetriebe mit freien Kapazitäten*. Dennoch ist eine Wärmepumpe vergleichsweise teuer in der Anschaffung. Rentiert sie sich über 20 Jahre?
Beispielrechnung Wärmepumpe
In unserem Beispielhaus mit 120 Quadratmetern soll eine Wärmepumpe als Heizungssystem installiert werden. Die meistverkaufte Wärmepumpe ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe, daher gehen wir im Beispiel von einer solchen aus. Sie kostet mit Installation etwa 15.000 Euro. Der jährliche Heizbedarf des Hauses liegt bei 12.000 kWh. Da die Luft-Wasser-Wärmepumpe eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3 hat, wird der Heizbedarf durch 3 geteilt, um den jährlichen Strombedarf der Wärmepumpe zu ermitteln. Das sind also 4.000 kWh. Multipliziert mit dem aktuellen Preis für Wärmepumpenstrom in Höhe von 28 Cent pro Kilowattstunde (kWh) ergeben sich jährliche Stromkosten von 1.120 Euro.
Für eine Wärmepumpe fallen folgende Kosten pro Jahr an:
1.120 Euro jährliche Stromkosten
+ 100 Euro jährliche Wartungskosten
+ 0 Euro Kosten für CO₂-Steuer
= 1.220 Euro Gesamtkosten der Wärmepumpe pro Jahr
Laufende Kosten der Wärmepumpe über 20 Jahre: 1.220 Euro jährliche Kosten x 20 Jahre = 24.400 Euro
Für die Anschaffung der Wärmepumpe gehen wir in diesem Beispiel davon aus, dass der Wärmepumpenbonus gewährt wird und eine ineffiziente Heizung gegen eine Wärmepumpe ausgetauscht wird. Durch diese staatlichen Fördermittel können 40 Prozent der Anschaffungskosten abgezogen werden: 15.000 Euro Anschaffungskosten x 0,6 = 9.000 Euro Anschaffungskosten abzüglich Förderung.
Gesamtkosten der Wärmepumpe nach 20 Jahren:
9.000 Euro Anschaffungskosten + 24.400 Euro laufende Kosten = 33.400 Euro
Die Wärmepumpe kostet also inklusive der Anschaffungssumme und der jährlichen Stromkosten nach 20 Jahren 33.400 Euro. Das ist deutlich weniger als die beiden fossilen Systeme. Grund für die Einsparungen sind die verschiedenen staatlichen Förderungen: die BEG-Förderung von 40 Prozent bei der Anschaffung und der dauerhaft günstige Wärmepumpenstrom. Weiterhin ist keine CO₂-Steuer auf das regenerative System fällig.
Kostenbilanz von Wärmepumpe kombiniert mit Photovoltaik
Die Wärmepumpe hat im laufenden Betrieb den Vorteil, dass ihr Strombedarf zum Teil auch durch selbst erzeugten Solarstrom gedeckt werden kann. Das ist klimafreundlich – aber lohnt es sich auch finanziell? Angebote von Fachbetrieben aus deiner Region, kannst du über heizungsfinder.de* und Solaranlagen-Portal.com* ganz einfach kostenfrei anfragen und vergleichen.
Beispielrechnung Wärmepumpe mit Photovoltaik gekoppelt
Das Beispiel-Einfamilienhaus mit der Wärmepumpe wird mit einer zusätzlichen Photovoltaik-Anlage (kurz PV) bestückt. Diese hat eine Leistung von 8 Kilowattpeak (kWp) und kostet in der Anschaffung rund 10.000 Euro. Zusätzlich ist ein Stromspeicher erforderlich, um möglichst viel des PV-Stroms selbst nutzen zu können. Dieser kostet etwa 8.000 Euro. Eine typische Förderung für Stromspeicher kommt meistens von den Bundesländern und beträgt 2.000 Euro. Der Speicher kostet also noch 6.000 Euro. Photovoltaikanlage mit Speicher schlagen zusammen mit 16.000 Euro zu Buche.
In diesem Beispiel kosten PV-Anlage mit Speicher und Wärmepumpe zusammen abzüglich möglicher Förderungen also 9.000 Euro + 16.000 Euro = 25.000 Euro.
Die gesamte Investitionssumme steigt bei dieser Kombination auf 25.000 Euro. Machen die Einsparungen durch eigenen PV-Strom das wieder wett?
- Die PV-Anlage in diesem Beispiel hat 8 kWp. Damit erzeugt sie etwa 8.000 kWh im Jahr.
- Die vierköpfige Familie, die das Einfamilienhaus bewohnt, hat einen Stromverbrauch von etwa 4.000 kWh.
- Die Wärmepumpe benötigt etwa 4.000 kWh.
- Die Familie und die Wärmepumpe benötigen zusammen 8.000 kWh.
- Dank des Speichers können etwa 70 Prozent der 8.000 selbst erzeugten kWh auch selbst verbraucht werden. Das sind etwa 5.600 kWh.
- 70 Prozent des von der Familie benötigten Stroms sind 2.800 kWh. Für diese 2.800 kWh muss die Familie keinen Netzstrom kaufen. Das bedeutet eine Ersparnis von 2.800 kWh x 0,43 Euro = 1.204 Euro.
- Es müssen noch etwa 1.200 kWh zugekauft werden, um den Strombedarf der Familie zu decken. Das kostet, Stand April 2023, etwa 0,43 Euro x 1.200 kWh = 516 Euro pro Jahr.
- 70 Prozent des Wärmepumpen-Stroms beträgt 2.800 kWh. Für die Wärmepumpe müssen noch 1.200 kWh an Wärmepumpenstrom hinzugekauft werden: 1.200 kWh x 0,28 Euro = 336 Euro.
- Die Vergütung für die übrige Überschusseinspeisung beträgt 8,6 Cent pro Kilowattstunde, also 2.400 kWh x 0,086 Euro = 206,40 Euro.
- Hinzu kommen die Stromgestehungskosten für die 8.000 selbst erzeugten Kilowattstunden: 0,08 Euro x 8.000 kWh = 640 Euro.
Die jährlichen Kosten für Wärmepumpe, Solaranlage und Speicher berechnen sich also folgendermaßen:
640 Euro jährliche Stromgestehungskosten
+ 516 Euro jährlich für zuzukaufenden Netzstrom
+ 336 Euro jährlich für zuzukaufenden Wärmepumpenstrom
- 206,40 Euro Einspeisevergütung
- 1.204 Euro eingesparte jährliche Stromkosten
= 81,60 Euro Gesamtkosten der Wärmepumpe & PV pro Jahr
Während der Betriebsdauer von 20 Jahren kommen zu den Gesamtkosten dieser Kombination noch 2.000 Euro für Wartung hinzu.
Laufende Kosten der Wärmepumpe-PV-Kombination:
(81,60 Euro jährliche Kosten x 20 Jahre) + 2.000 Euro Wartungskosten = 3.632 Euro
Gesamtkosten der Wärmepumpe-PV-Kombination nach 20 Jahren:
25.000 Euro Anschaffungskosten + 3.632 Euro laufende Kosten = 28.632 Euro
Fazit: Eindeutiges Ergebnis nach 20 Jahren
Jedes der vorgestellten Heizungssysteme hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Während die Heizleistung von Gas- und Ölheizungen unabhängig von der Witterung ist, bist du hier abhängig von schwankenden Preisen für Gas und Öl. Hinzu kommt die Klimaschädlichkeit der fossilen Systeme - und dass sie daher ab 2045 endgültig verboten werden. Rein monetär sind die beiden Systeme in der Anschaffung zwar wesentlicher günstiger als eine Wärmepumpe, diese rentiert sich dafür im laufenden Betrieb umso mehr. Fachbetriebe beraten dich hier gerne zur optimalen Wärmepumpen-Lösung für dein Haus. DAA unterstützt dich dabei, einen geeigneten Fachbetrieb aus deiner Region zu finden*. So musst du über 20 Jahre für eine Ölheizung mit Gesamtkosten von mindestens 53.440 Euro rechnen, bei einer Gasheizung schlagen mindestens 61.280 Euro zu Buche. Heizt du dagegen mit einer Wärmepumpe, kannst du diese Kosten fast halbieren und musst nur noch mit circa 33.400 Euro inklusive Anschaffungskosten rechnen. Hier kommst du also auf lange Sicht am günstigsten weg. Fazit: Nach 20 Jahren hat die Wärmepumpenheizung die Nase vorn. Die langfristige Kostenbilanz von Öl und Gas fällt erschreckend aus. In Verbindung mit den geplanten Förderungen könnte die Stunde der Wärmepumpenheizung schlagen.
Noch effizienter bist du mit einer Kombination aus Wärmepumpe und Solaranlage dabei. Durch die hohen Einsparungen an Netzstrom die du auf diese Weise hast, zahlst du im Verlauf von 20 Jahren nur etwa 28.632 Euro für beide Systeme in Anschaffung und Betrieb. Zu beachten ist, dass es sich um rein fiktive Rechnung mit Beispiel-Charakter handelt. Reale Berechnungen auf individueller Basis können zu deutlich anderen Summen führen. Neben der Wirtschaftlichkeit hat die Wärmepumpe den großen Vorteil der Klimafreundlichkeit. Weiterhin gibt es sehr attraktive staatliche Förderungen und durch den kostengünstigen Wärmepumpenstromtarif hast du keine direkte Abhängigkeit von Strompreisen. Nicht zuletzt gibt es keine Austauschpflicht für Wärmepumpen.
Wärmepumpe: Diese Vorteile hat die regenerative Heizung
Nicht zuletzt durch die Pläne der Bundesregierung rücken Wärmepumpen immer mehr in den Fokus. Abseits der monetären Aspekte hat dieses Heizungssystem zahlreiche weitere Vorteile - wir haben den Check gemacht:
- Der Energielieferant für Wärmepumpen ist umweltfreundlich und so gut wie unerschöpflich.
- Wärmepumpen sind nahezu wartungsfrei.
- Die Betriebskosten für eine Wärmepumpe sind sehr niedrig durch das effiziente Heizen und den geringen Wartungsaufwand.
- Wärmepumpen können für fast jede Gebäudeart eingesetzt werden - auch im sanierten Altbau (oft reichen kleinere Anpassungen aus).
- Der CO₂-Ausstoß von Wärmepumpen ist um 90 Prozent geringer als bei Gas- und Ölheizungen.
- Der Betrieb einer Wärmepumpe ist unabhängig von steigenden Gas- und Ölpreisen.
- Wärmepumpen können auch zum Kühlen verwendet werden.
- Bis zu 40 Prozent staatliche Förderung ist für eine Wärmepumpe möglich.
- Wärmepumpen sind besonders betriebssicher.
Es gibt viele Möglichkeiten sich im eigenen Zuhause fot für die Zukunft zu machen und der richtige Ansprechpartner hilft Ihnen auf diesem Weg.
Quelle (infranken.de)

Im Rahmen der Sommerumfrage 2025 zu den Sparmotiven der Bundesbürger hat das Meinungsforschungsinstitut Kantar im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen über 2.000 Bundesbürger im Alter von über 14 Jahren befragt. Wie die Ergebnisse zeigen, zeichnet sich ein Stimmungsumschwung ab: Nur noch 33% der Befragten geben Wohneigentum als Sparziel an, was einem Rückgang um zehn Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr entspricht. Vor allem bei jüngeren und mittleren Altersgruppen büßt das Sparmotiv „eigenes Zuhause“ deutlich ein. „Viele Menschen scheinen inzwischen zu glauben, dass Wohneigentum für sie ohnehin nicht mehr realistisch ist – und haben sich damit abgefunden“, erklärt Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen. „Das ist gesellschaftspolitisch ein Alarmsignal. Der Rückzug aus dem Eigentumswunsch ist ein stiller Rückzug aus einer wichtigen Säule der privaten Daseinsvorsorge.“ Sparmotiv Altersvorsorge dominiert Der Umfrage zufolge sparen die Menschen statt für Wohneigentum zunehmend für Altersvorsorge (60%) und Konsum (44%). Kapitalanlage rangiert mit 34% auf Rang 3, wohingegen Wohneigentum nur noch Platz 4 einnimmt. „Wir werden sehen, ob sich dieser Trend in den Anlageformen der kommenden Herbstumfrage 2025 weiter fortsetzt“, so König. Die Ergebnisse würden die Herausforderungen auf dem Immobilienmarkt verdeutlichen: Hohe Kosten, regulatorische Unsicherheiten und fehlende Förderimpulse sind für immer mehr Menschen, vor allem jüngere, offebnar der Anlass, den Traum von den eigenen vier Wänden aufzugeben. Der Verband fordert daher gezielte Maßnahmen, um Eigentumsbildung wieder möglich zu machen – besonders für Familien und Normalverdienende. Quelle ( ASSCompact )

Für das zweite Quartal 2025 liegt eine Auswertung des German Real Estate Index (GREIX) vor, einem Gemeinschaftsprojekt der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte, ECONtribute und dem Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel). Dabei werden die Kaufpreissammlungen der Gutachterausschüsse, die notariell beglaubigte Verkaufspreise enthalten, ausgewertet. Demnach sind die Preise für Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser sowie Mehrfamilienhäuser im Zeitraum von April bis Juni moderat gestiegen. Größte Preisdynamik bei Einfamilienhäusern Am deutlichsten haben die Preise für Einfamilienhäuser zugelegt, wohingegen Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser nur leicht und im Gleichschritt mit der allgemeinen Teuerung gestiegen sind. Gegenüber dem Vorquartal (Q2 2025 zu Q1 2025) haben die Preise für Eigentumswohnungen um 0,7% angezogen. Mehrfamilienhäuser wurden um 1,0% teurer, Einfamilienhäuser um 2,0%. Gemessen in aktueller Kaufkraft blieben die Preise für Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser praktisch konstant, Einfamilienhäuser verteuerten sich leicht um gut 1%. „Wir sehen eine ähnliche Entwicklung wie im ersten Quartal 2025. Die Preise ziehen weiterhin an, aber es gibt keine riesigen Sprünge“, erklärt Jonas Zdrzalek, Immobilienmarktexperte am IfW Kiel. Rekordniveau von 2022 noch lange nicht in Sicht Fast überall bewegen sich die Kaufpreise aktuell noch deutlich unter den Allzeithochs aus dem Jahr 2022. Den Experten zufolge würden die Preise angesichts der aktuell eher schwachen Dynamik das Niveau von 2022 im bundesweiten Durchschnitt erst in rund vier Jahren wieder erreichen. Etwas deutlicher fällt das Preiswachstum im Vorjahresvergleich (Q2 2025 zu Q2 2024) aus: Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser wurden jeweils 2,7% teurer verkauft. Die Preise für Einfamilienhäuser haben sogar um 3,7% angezogen. Steigende Preise in Leipzig In den größten deutschen Städten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt a.M., Hamburg, Köln, München und Stuttgart legten die Immobilienpreise im Vergleich zum ersten Quartal 2025 insgesamt eher eine kleine Verschnaufpause ein. So sind die Preise in Düsseldorf um 1% gestiegen, in Köln und Frankfurt um jeweils 0,9% und damit ebenfalls eher moderat. Leichte Rückgänge wies Stuttgart auf meinem einem Minus von 0,6% ebenso wie Berlin mit einem Minus von 1,0%. Anders die Entwicklung Leipzig, wo die Preise im Vergleich zum Vorquartal um 2,9% gestiegen sind und ein neues Allzeithoch erklommen haben. „Das Niveau der Quadratmeterpreise ist dort noch immer relativ niedrig. Daher gibt es noch viel Potenzial nach oben, das jetzt offenbar ausgenutzt wird“, so Zdrzalek. Damit lässt Leipzigs Immobiliendynamik die anderen Top-8-Städte weit hinter sich, wo die Preise noch deutlich unter ihren Höchstständen aus dem Jahr 2022 notierten. Im bundesweiten Schnitt betrug der Abstand noch über 10%, in München, Hamburg und Stuttgart sogar über 15%. Weitere Informationen zur Auswertung gibt es aus der Seite des IfW Kiel . Quelle: ( ASSCompact )

Wie die Daten des Kreditvermittler Dr. Klein zeigen, werden Immobilien als Kapitalanlage immer gefragter. So hat sich er Anteil an Finanzierungen für Immobilien zur Vermietung seit dem Jahr 2015 um knapp zwei Drittel erhöht. „Ein passives Einkommen zu haben, war schon immer von Vorteil. Vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen Mieten der vergangenen Jahre lohnt sich das Invest in eine Immobilie zur Vermietung umso mehr“, erklärt Roland Lenz, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Stuttgart. Dies gelte trotz der ebenfalls gestiegenen Kaufpreise für Wohneigentum. Denn: „Da die Nachfrage bekanntlich den Preis bestimmt, werden die Mieten aufgrund des viel zu knappen Wohnraums auch in Zukunft weiter steigen“, so Lenz weiter. Gut die Hälfte setzt auf eine Wohnung als Renditeobjekt Laut einer Umfrage der Dr. Klein Privatkunden AG möchten 55% der potenziellen Kapitalanleger als Renditeobjekt eine Wohnung kaufen, ein Ein- oder Mehrfamilienhaus dagegen jeweils nur knapp ein Fünftel (19 bzw. 18%). „Insbesondere zum Einstieg sind eher kleinere Wohnungen um die 40 bis 50 Quadratmeter gefragt. Sie lassen sich in der Regel gut finanzieren und leicht vermieten“, weiß Lenz aus der Praxis zu berichten. „Häufig wird beim Kauf auch ein bestehendes Mietverhältnis übernommen und fortgeführt. Das hat den großen Vorteil, dass von Anfang an Miete fließt und die monatliche Kreditrate abgesichert ist.“ Der Umfrage zufolge sind vor allem neuere Bestandsimmobilien gefragt: 55% der zukünftigen Vermieter favorisieren ein Objekt, das nicht älter als 30 Jahre ist. Nur 26% möchte in einen Neubau investieren. Risiken absichern Dem Experten von Dr. Klein zufolge empfiehlt es sich bei Immobilien zur Kapitalanlage mit Blick auf das Risiko von Mietausfällen die Tilgung nicht zu hoch anzusetzen. „Dies hat zum einen steuerliche Vorteile, zum anderen aber lassen sich so mit der Zeit Rücklagen bilden, die Mietausfälle kompensieren können“, meint Lenz. Auch die Vereinbarung eines Tilgungssatzwechsels kann bei der Finanzierung sinnvoll sein. Damit besteht vor allem i bei einem längeren Mietausfall die Option, über eine niedrigere Tilgung die monatliche Kreditrate zu verringern. Beratung gefragt Wie die Umfrage weiter zeigt, haben drei Viertel derjenigen, die bis zum Jahr 2030 ein Renditeobjekt erwerben wollen, bereits eine oder mehrere Immobilien. Trotz der Erfahrung beim Immobilienkauf hält gut die Hälfte eine Finanzierungsberatung für erforderlich. Quelle: ( ASSCompact )

Das Girokonto ist in Deutschland die beliebteste Form, um Geld auf die hohe Kante zu legen. Das stellte das Umfrageinstitut Kantar fest, als es im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen mehr als 2.000 Personen im Alter von über 14 Jahren befragte. Mit einer Zustimmungsquote von 41 Prozent erreicht das Girokonto damit auch in diesem Jahr wieder die Spitzenposition und konnte gegenüber 2023 sogar um 3 Prozentpunkte zulegen. Unverändert auf Platz 2 steht das Sparbuch. 35 Prozent legen darauf ihr Geld an – nach 33 Prozent im Vorjahr. Auf Platz 3 mit 28 Prozent stehen, mit einem Zuwachs von 8 Prozentpunkten, kurzfristige Geldanlagen wie Tagesgeldkonten/Festgeldkonten/Termingelder. 2023 nahmen sie nur Platz 7 ein. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen damit acht von zehn Anlageformen ein zum Teil deutliches Plus und nur zwei ein leichtes Minus. „Angesichts eines schwachen Wirtschaftswachstums halten die Bürger ihr Geld zusammen. Sicher und kurzfristig verfügbar, ist für viele der Hauptsparanreiz“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen, Christian König.

Seit gut zwei Jahren ist in der Finanzwelt die Inflation wieder ein großes Thema. Auch wenn die Europäische Zentralbank die Teuerung durch die Zinswende wieder einigermaßen in den Griff bekommen hat (im Februar 2024 lag sie bei 2,5% p. a.), dürfte sie bei den Verbrauchern deutliche Spuren hinterlassen haben. Denn mit einer hohen Inflation wird es auch zunehmend schwieriger, den Lebensunterhalt zu finanzieren. Wie Sparer und Konsumenten darauf reagieren, hat das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) in einer Studie namens „Wenn der Euro an Wert verliert“ untersucht. Und diese Reaktionen fallen, so das DIA in einer Mitteilung zur Studie, ganz unterschiedlich aus. Vorsorge lohnt sich weiterhin Positiv sei laut DIA zu bewerten, dass die Bereitschaft, fürs Alter oder für unterschiedliche Fährnisse des Lebens vorzusorgen, im Gefolge der Inflation nicht gelitten habe. Denn 55% der Teilnehmer hätten in der Vergangenheit Geld für Vorsorgezwecke zurückgelegt. 60% meinen unter den Bedingungen einer deutlich höheren Inflation, dass sich Vorsorge derzeit weiterhin lohne. Dies sei laut DIA zwar immer noch ein unbefriedigender Anteil an der gesamten Bevölkerung, aber zumindest wurde die Vorsorge insgesamt in Deutschland wegen der Teuerung nicht zurückgefahren, sondern die Bereitschaft dazu sei sogar leicht gestiegen. Abstriche am Konsum Allerdings hätten die Umfrageteilnehmer an anderer Stelle gespart. Wenn Waren des täglichen Bedarfs, Mieten, Energie, Reisen oder Restaurantbesuche teurer werden, dann stünden laut DIA zwei Optionen zur Wahl: den Konsum einschränken oder das Einkommen erhöhen, um keine Abstriche am bisherigen Lebensstandard machen zu müssen. 31% hätten sich laut der Umfrage, die von INSA Consulere im Auftrag des DIA durchgeführt wurde, für Einkommensverbesserungen entschieden. Jeweils ein Fünftel habe auf bezahlte Überstunden oder eine Gehaltsforderung gesetzt. Aber auch Nebenjobs oder Mehrarbeit von Haushaltsmitgliedern habe zu den Anpassungsreaktionen auf der Einkommensseite gehört. Das Problem dabei sei nur, dass die schon durchgeführten oder zumindest geplanten Maßnahmen oftmals nicht ausreichen würden, um die Teuerung vollständig zu kompensieren. „So erwarten Personen mit den aufgeführten Verhaltensänderungen zwar öfter als andere tatsächliche Einkommensverbesserungen, allerdings glaubt auch von ihnen weniger als die Hälfte an reale Erhöhungen“, erklärt Dr. Reiner Braun, einer der beiden Autoren der DIA-Studie. Sprich: Unter dem Strich ist nominal zwar mehr Geld in der Haushaltskasse, aber die erlebten Preissteigerungen konnten damit nicht gänzlich aufgefangen werden. Angepasste verfolgen eine Doppelstrategie Die in der Studie als „Angepassste“ bezeichnete Personengruppe verfolge laut DIA eine Doppelstrategie. Sie suchen nach Einnahmesteigerungen und schränken sich doch gleichzeitig ein. Neben den Angepassten, die bereits hohe Konsumeinschränkungen realisiert haben und 35% aller Befragten ausmachen, führt die Studie auf der Grundlage der von den Autoren entwickelten Betroffenheitstypologie noch zwei weitere Personencluster auf: die „Anpassungswilligen“ und die „Nicht-Angepassten“. Erstgenannte zeigen eine hohe Bereitschaft, ihren Konsum einzuschränken, und haben einen Anteil von 35% unter allen Befragten. Unter den Nicht-Angepassten (26%) ist die Bereitschaft auf Konsumverzicht gering, was laut DIA auch mit ihrem sozialen Status zusammenhänge. Sparer in der Zwickmühle Bei einer hohen Inflation wird jedoch nicht nur der Konsum, sondern auch das Sparen beeinträchtigt. Einerseits engt sie den Spielraum ein, einen Teil des Einkommens nicht für den heutigen Konsum aufzuwenden, sondern auf die hohe Kante für später zu legen. Andererseits müsste aber gerade mehr gespart werden, wenn auch in Zukunft der bisherige Lebensstandard aufrechterhalten werden soll. Wie entscheiden sich Sparer und Konsumenten in diesem Konflikt? Jeder Dritte gab dem DIA zufolge in der Befragung an, dass er sein Sparverhalten geändert habe. Davon sagten wiederum zwei Drittel, dass sie derzeit mehr sparen wollen. Ein Drittel hingegen will die Bildung von Rücklagen zurückfahren, oftmals wahrscheinlich aus dem trivialen Grund, weil das verfügbare Haushaltseinkommen wegen der höheren Konsumausgaben Sparen nicht mehr zulässt. Rücklagen hängen am Einkommen Aufschlussreich sind auch die angeführten Bedingungen, unter denen wieder mehr gespart würde. Die mit 60% am häufigsten genannte Voraussetzung ist, so das DIA, einleuchtend: bei höherem Einkommen. Höhere Erträge als Anreiz für starkes Sparen nannten hingegen nur 36% der Befragten. Knapp jeder Dritte (31%) machte Garantien bei den Sparprodukten zur Vorbedingung. Letzteres wirft für das DIA ein bezeichnendes Licht auf die seit Jahren schon andauernde Diskussion, dass deutsche Sparer auf Garantien abonniert sind. (mki) Über die Studie Die Studie „Wenn der Euro an Wert verliert“ basiert auf den Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage, die von INSA Consulere im Zeitraum vom 22. bis 30.05.2023 durchgeführt wurde. Daran nahmen 2.000 Personen aus Deutschland ab 18 Jahren teil. Die Zusammenfassung der Studie und die kompletten Ergebnisse finden Sie hier . Quelle ( AssCompact )

2% p. a. lautet die magische Marke, die die Experten der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt seit Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 besonders stark im Visier haben. Denn ab diesem Zeitpunkt ging die Inflationsrate für mehrere Monate rapide nach oben und die Notenbank leitete die Zinswende ein, um wieder auf das Zielniveau der besagten 2% p. a. zu kommen. Jetzt, gut zwei Jahre später, könnte man so langsam die Inflation als „im Griff“ bezeichnen, denn der Wert geht sowohl in Deutschland als auch im Euroraum allgemein immer weiter nach unten. Abwärtstrend bei der Inflation Das Statistische Bundesamt (Destatis) bescheinigte am Dienstag für den März 2024 vorläufig eine Inflationsrate von 2,2% – der niedrigste Wert seit April 2021, als sie, wie aus dem Lehrbuch, bei 2% stand. Die Kerninflation, also die Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, werde laut Destatis voraussichtlich bei 3,3% liegen. Nennenswert ebenso: Trotz der im Januar 2024 ausgelaufenen Preisbremsen für Energieprodukte und der ebenfalls ab Januar 2024 auf die Preise für fossile Brennstoffe wie Kraftstoffe, Heizöl und Erdgas wirkenden CO2-Preiserhöhung waren die Energiepreise im März 2024 um 2,7% niedriger als im Vorjahresmonat. Und auch die Preise für Nahrungsmittel lagen mit –0,7% unter den Preisen des Vorjahresmonats – zum ersten Mal seit sage und schreibe neun Jahren. Auch das Statistische Amt der Europäischen Union, kurz Eurostat, hat am Mittwoch im Rahmen einer Schnellschätzung positive Nachrichten zur Inflation verkündet. Denn im Euroraum wird die jährliche Inflation im März 2024 auf 2,4% geschätzt, gegenüber 2,6% im Februar. Im Hinblick auf die Hauptkomponenten der Inflation im Euroraum wird laut Eurostat erwartet, dass „Dienstleistungen“ im März die höchste jährliche Rate aufweisen (4,0%, unverändert gegenüber Februar), gefolgt von „Lebensmitteln, Alkohol und Tabak“ (2,7% gegenüber 3,9% im Februar), „Industriegütern ohne Energie“ (1,1% gegenüber 1,6% im Februar) und „Energie“ (-1,8% gegenüber –3,7% im Februar). Tiefpunkt erreicht? Dr. Michael Heise, Chefökonom des Vermögensverwalters HQ Trust, sieht in der von Destatis veröffentlichten Inflationsentwicklung für Deutschland den Tiefpunkt für 2024 erreicht. Es werde „höchstwahrscheinlich“ nicht mehr viel besser werden. Unter bestimmten Bedingungen werde sogar eher das Gegenteil der Fall sein: „Sollte es nicht zu unerwarteten Rückgängen der Weltmarktpreise für Öl und Gas kommen, dürfte der Gesamtindex der Verbraucherpreise in den kommenden Monaten zumindest wieder leicht in Richtung 2,5% ansteigen“, so Heise. Denn: Der Rückgang im März sei nicht zuletzt den gegenüber dem Vorjahr gesunkenen Preisen für Energie zuzuschreiben. „Unerwartet“ dürften Preisrückgänge bei den Energiekosten u. a. wegen der Mehrwertsteuererhöhung für Gas ab dem 01.04.2024 sein, wie auch KfW-Chefvolkswirtin Dr. Fritzi Köhler-Geib anmerkt. Sie sieht in einem Statement schon im April einen Preisschub bei der Gas- und Wärmeversorgung kommen. Die hohe Dienstleistungsinflation, die im Euroraum 4% und in Deutschland 3,7% beträgt, bezeichnet Köhler-Geib als „Wermutstropfen“ und „unkomfortabel hoch“. Einen wesentlichen Anteil daran dürfte ihrer Meinung nach das in diesem Jahr frühe Osterfest gehabt haben. Denn insbesondere Urlaubsreisen dürften sich hierdurch im März kräftig verteuert haben. Womit rechnen die Unternehmen? Die niedrigere Inflation spiegelt sich auch in Zahlen des ifo Instituts wider. Dieses fragt monatlich die Preiserwartungen von Unternehmen in Deutschland ab. Jenes Barometer ist im März auf 14,3 Punkte gesunken, nach 15,0 im Februar, und hat somit ebenso den niedrigsten Wert seit 2021 erreicht. Vor allem in den konsumnahen Branchen planen demnach weniger Unternehmen, ihre Preise anzuheben. Rückgänge bei den Preiserwartungen gab es im Einzelhandel und in der Gastronomie. Leichte Anstiege gab es bei den Hotels und den Reiseveranstaltern. Zinssenkung wann? Angesichts dieser Inflationsentwicklung dürften viele Finanzexperten schon mit den Hufen scharren – denn hört man sich in der Branche um, könnte man dem Glauben verfallen, es gebe aktuell wenig Wichtigeres als die Zinssenkungen und dahingehend die Frage nach dem „Wann“. Bei der letzten Sitzung der EZB Anfang März stellte Präsidentin Christine Lagarde den ersten Zinsschritt nach unten bereits in Aussicht, allerdings ohne sich dabei auf einen Zeitraum festnageln zu lassen. Anfangs hatten einige Experten bereits den April prognostiziert, dann hieß es Juni. Und diese Ansicht scheinen auch die meisten noch zu teilen. Für HQ-Trust-Chefökonom Heise sei es nach eigener Aussage noch zu früh für eine Lockerung der stabilitätsorientierten Geldpolitik und bezieht sich dabei auf die noch etwas höhere Teuerung im Euroraum im Vergleich zu der in Deutschland. Auch die DWS sieht im April keine veränderte EZB-Politik kommen, so Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa bei der Deutsche-Bank-Tochter. „In verschiedenen Statements haben die EZB-Vertreter klar gemacht, dass sie mehr Daten zur Einschätzung des unterliegenden Inflationstrends benötigen. Dies dürfte auch im April die Kernbotschaft von EZB-Präsidentin Lagarde bleiben, da wichtige Lohndaten erst in den nächsten Wochen zur Veröffentlichung anstehen.“ Kastens erwarte daher eine Bestätigung des Leitzinses von 4% bei der kommenden EZB-Sitzung am 11. April, mit der Aussicht auf eine erste Zinssenkung im Juni. Und auch KFW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib sieht die Vorsicht als Mutter der Porzellankiste. Denn sie warnt in ihrem Statement schlicht: „Auf den letzten Metern zum Inflationsziel könnte es noch holprig werden.“ Quelle ( AssCompact )